Blog von Walter Lackermayr & dem Forum der WuidnBuam (und Madln natürlich auch)




Dienstag, 10. Januar 2017

Patagonien Expedition Serrania Avalancha

Thomas Tivadar war mit Paul Fischer Anfang März fünf Wochen in den nordpatagonischen Anden auf Bigwall Expedition. Am 19.01.2016 wird er in seinem Vortrag für den Alpinistenclub live darüber berichten. Bitte anmelden, es gibt nur 30 Plätze .


Vorab gab er ein kleines Interwiev:

Der Alpinistenclub im Gespräch mit Thomas Tivadar

 
Fünf Wochen schlug sich Tom Tivadar mit Paul Fischer in den Anden Nordpatagoniens durch den Dschungel, um einem bisher unbekannten Granitriesen eine Route abzuringen. 2015 unternahm er völlig alleine eine Erkundungsexpedition. Allerdings kam es dann etwas anders als geplant…


Tom, wie heißt nun der Berg an dem Du warst?


Thomas Tivadar: Der Berg selbst hat bisher gar keinen Namen. Die Berggruppe wird von den Einheimischen Serrania Avalancha genannt. Auch das Tal hat keinen eigenen Namen, die 1000 Meter hohe Ostwand dort bekam dann halt einfach auch den Namen Serrania Avalancha.“


Ursprünglich hattet ihr ein ganz anderes Ziel: Den El Capitan Patagoniens „El Hermano“. Wie kamst Du auf das andere Ziel Serrania Avalancha?


 
Thomas Tivadar: Sierra Avalancha entdeckte ich bereits 2006 mit Stefan Schanderl, da kamen wir jedoch noch nicht mal bis zur Wand. Am El Hermano war ich letztes Jahr ganz alleine: Phantastische 1000 Meter-Granitwände, unglaublich! Mit dem Besitzer des Tales habe ich alles abgesprochen, wir sollten auch Pferde von ihm bekommen. Dann, nur ein paar Wochen bevor wir starten wollten, hat er sich aber anders entschieden und uns das Betreten seines Tales doch nicht gestattet. So mussten wir umplanen und sind zum Serrania Avalancha.


Wie lange habt ihr in dem weglosen Tal bis zum Berg gebraucht?


Thomas Tivadar: Wir waren bis zum Basecamp schon 16 bittere Tage unterwegs, plus zwei Tage Lastentransport. Wir brauchten jeweils einen vollen Tag, um einen Weg durch den Dschungel zu schlagen, den wir anschließend mit dem Gepäck in 40 Minuten bewältigen konnten.


Wie erging es Euch dann in der Wand?


Thomas Tivadar: Die Zeit ist uns wegen des langwierigen Zugangs durch das Tal davon gelaufen. So hatten wir keine Chance auf die 1000 Meter hohe Ostwand und sind zu der gegenüberliegenden Wand. Die hat nur 800 Meter und ist unten etwas geneigter. Dieses Ziel erschien angesichts der verbleibenden Zeit noch machbar. Wir konnten die ersten neun Seillängen frei klettern, wobei wir auf Schwierigkeiten bis 7- stießen.
Ab da wurde es richtig steil, wir kletterten Techno bis A4. Leider schlug das Wetter nach ca. 380 Metern um. Nach zweieinhalb Tagen Dauerregen im Portaledge liegend mussten wir aufgeben.


Wie war es mit deinem Partner Paul Fischer?


Thomas Tivadar: Paul ist ein junger, superstarker Kletterer! Er hat z.B. die Zodiac am El Capitan in nur 16 Stunden geklettert. Auf der Expedition hat er ziemlich leiden müssen, das Wetter war meistens schlecht, alles war nass und das hat ihn gesundheitlich ganz schön mitgenommen.“


Planst Du dort noch mal hinzugehen?


Thomas Tivadar: Wahrscheinlich nicht. Es ist schwierig, einen Partner für eine so harte Unternehmung zu finden, und bis es dann soweit ist, wäre das Tal wieder völlig zugewachsen und wir müssten den ganzen Weg wieder neu schlagen. Mit dem El Hermano ist das was ganz anderes, da gehe ich auf jeden Fall wieder hin!“


Vielen Dank für das Gespräch Tom!


Thomas Tivadar: 55 Jahre alt, ist einer der erfahrensten Bigwall-Kletterer. Diverse (harte und härteste) Erstbegehungen in den letzten 30 Jahren und Gründungsmitglied des Alpinistenclub
Das Interview führte Walter Lackermayr



Die Expedition wurde vom DAV (Panorama berichtete) und der Sektion Bayerland finanziell unterstützt.




 











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