Blog von Walter Lackermayr & dem Forum der WuidnBuam (und Madln natürlich auch)




Samstag, 19. Juli 2008

Schüsselkarspitze Westgratturm "Wolke 7"

Die Voraussetzungen waren ganz klar: Freitag noch Regen, Samstag bis Nachmittag gut, dann wieder schlecht. Also muß eine Südwand her die schnell abtrocknet mit kurzem Zustieg. Wir sind zu viert, brauchen einmal Gelände um 5 und , naja, woast scho, irgendwie so halt.
Klare Vorgaben, klare Lösungen: Schüsselkar,
für Conny und Johannes "Siemens Wolf" (V-), für Berni das Mankei und mich:
WOLKE 7
Also starten wir wie schon so oft mit Blick auf den Öfelekopf vom P der Chinamauer hinauf ins Puittal
Öfelekopf über der Chinesischen Mauer
Egal wie oft ich hier bin, für mich hat's jedesmal wieder was vom Paradies wenn ich aus dem Wald komme und durch das Gatterl das Puittal betrete.
Puittal
Erstaunlicher Weise ist nur eine Seilschaft am Werk, aber an was für einem:
Pipi Langstrumpf's Pferd "Onkel"

Schüsselkar Südwand
In Heinz Zaks "Leben im Sonnenschein"
Seilschaft im Leben im Sonnenschein, 1.SL 9/9+
Noch Fragen?
Der Einstieg zur Wolke Sieben befindet sich auf einem kleinen Wandvorbau zwischen Siegel/Erdenkäufer und Jörg/Siemon.
Rin in die Latschen...
...und ab in die erste Länge Die erste Länge führt in einer rechts- links- Schleife zuerst durch einen Riß, dann über einen Linksquergang und zuletzt eine Wandstelle hinauf in eine kleine Höhle (7-), einfach ein Traum. Stand in kleiner Höhle Während Berni die zweite Länge raufmooved beobachte ich die Zillertaler Burschn in ihrer offesichtlich schleichrigen 9+, dann darf ich endlich auch moooov'n! Die dritte Länge ist als einzige gaaanz kurz mal bissal brüchig, entschädigt dann aber sofort mit genialem Fels und "abaatjsch güder Gledderei" im oberen siebten Grad. Länge vier steht der vorhergehenden um nichts nach, einen Siebener kostet's. Die Schlüsselpassage wartet in der Länge Nummer fünf, eine technisch interessante Plattenstelle mit anschließendem kleinem Bauch. Hat was.
Abaatsch güd und ni schpeggisch! Kost sibbe blus
Wir könnens kaum glauben, es bleibt so gut! Nochmal eine Plattenstelle, dann wieder etwas steiler, griffig ohne Ende, daß' so was überhaupt gibt! Auch Länge sechs ist sieben
und soooo guad
Der siebte und letzte Länge startet mit einem genialen Riß und bietet uns weiter oben noch eine geniale Hangelschuppe. Zur Groundervermeidung in den ausnahmweise mal geräumigen Stand haben wir einen kleinen Freund in den Riß gestopft, ein mittlerer Rock hätt's genauso getan. Sonst haben wir ausschließlich an den selbst für ängstliche ausreichend vorhandenen spanischen Plätchen geklippt.
Abgestiegen sind wir über den Westgrat, Zeit war genug, Conny und Johannes haben den selben Weg gewählt. Übrigens: Über 80% der tödlich verlaufenden Unfälle beim alpinen Klettern passiern beim Abseilen.
Alles in allem schon wieder ein Tag im Paradies, einer an dem wir auf der Wolke sieben durch selbiges schwebten!
Sieben Längen im Siebten Grad: Wolke Sieben
Tourdaten:
Schüsselkarspitze, Westgratturm "Wolke 7"
Schwierigkeit: 7+ , ziemlich konstant 7-//7 (7 obl.)
Erstbegeher: Thomas Schöpf, Andi Klotz 08.01.2000
Charakter: Meist Wand-, manchmal Rißkletterei an verschwenderisch griffigem Idealfels, besser geht's nicht
Ausrüstung: min. 50 mtr Seil, 8 Expresse, 1 kl. Friend 0,5-1 oder mittlrer Rock.
talort. Leutsch, Parkplatz Chinamauer oder Gaistal
Zustieg: Durch das Puittal (Leutsch) oder über die Wangalm (Gaistal) in 1 1/2 - 2 1/2 h zu E.
Abstieg: Über den Westgrat (3x20mtr und abklettern) und die Wangscharte abseilen (3x 20 mtr.)
Bemerkung: Das Beste was mir bisher am Schüsselkar unter die Finger gekommen ist
Und nach 900 Hm endlich das beste Stück vom Paradies: Offensichtlich hat sich das mitlerweile weit rumgesprochen, Pipi Langstrumpf ist jedenfalls auch schon da, zumidest ihr Pferd

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